Schadstoffausbildung am 16. Oktober 2016
Die 4. Pflichtübung stand ganz unter dem Motto Schadstoff – theoretisch wie auch praktisch.
Zu Beginn stand eine kurze Schulung am Programm. LM Maximilian Lehr und PFM Dominic Drucker – die im Rahmen des Studiums bzw. der Arbeit mit Chemikalien und Gefahrgut zu tun haben – brachten den Übungsteilnehmern die wichtigsten Informationen zum Thema Schadstoffe und Schadstoffeinsätze näher.
Danach folgte der praktische Teil mit folgenden Übungsszenarien:
- bewusstlose Person liegt in einer Lacke, die aus ungekennzeichneten Fässern stammt
- aus einem Gefahrgut-Transporter tropft rauchende Schwefelsäure auf eine bewusstlose Person
- aus einem Gefahrgut-Transporter läuft Methanol aus und rinnt auf eine bewusstlose Person, sowie in weiterer Folge in einen naheliegenden Kanal
Ziel von Szenario 1 war es, die Übungsteilnehmer auf die Gefährlichkeit von Schadstoffen bei einem Feuerwehreinsatz zu sensibilisieren – vor allem dann, wenn der Schadstoff und somit auch dessen Gefährdungspotential unbekannt sind.
Szenario 2 und 3 liefen parallel in Form einer Einsatzübung ab. Der Übungsleiter führte mit den beiden Gruppenkommandanten eine umfangreiche Lageerkundung durch und alarmierte wegen der Gefährlichkeit der austretenden Flüssigkeiten die Schadstoffgruppe des Abschnitts Retz. Zusätzlich forderte er von der Landeswarnzentrale (Übungsbeobachter) Informationen über die rauchende Schwefelsäure und die Eigengefährdung bei einer Crashrettung an. Aufgrund der Anweisungen der Landeswarnzentrale, die Crashrettung beim Schwefelsäure-Austritt nur mit Schutzanzügen durchzuführen, wurde der betreffende Gefahrengut-Transporter vorerst nur abgesperrt. Parallel dazu wurde die Person unter dem Methanol-Gefahrgut-Transporter gerettet und in weiterer Folge mithilfe von Saugschläuchen und einer Plane eine Auffangwanne für das austretende Methanol gebaut. Das verschaffte genug Zeit für eine sorgfältige Abdichtung des auslaufenden Behälters.
Neben einem Basiswissen über Schadstoffe erlernten die Übungsteilnehmer der FF Kleinhöflein bei der Schadstoffausbildung vor allem die Vorgehensweise bei einem Schadstoffeinsatz und worauf man gerade im Hinblick auf den Selbstschutz achten sollte. Damit ist die FF Kleinhöflein für den nächsten Schadstoffeinsatz gewappnet, muss das erlernte Wissen aber hoffentlich nicht einsetzen.
Die FF Kleinhöflein bedankt sich bei LM Maximilian Lehr für die Ausarbeitung der Schulung und Übung, bei PFM Dominic Drucker für die theoretischen Ausführungen aus den Erfahrungen in der Praxis und für die Schulungsmaterialen, bei LM Bernhard Bach und FM Christopher Rain für das Besorgen der Übungs-Chemikalienfässer und bei Familie Priedl-Hauser für die unentgeltliche Zurverfügungstellung der „Gefahrgut-Transporter“.