Feuerwehrübung statt Abrissparty
Für die 2. Pflichtübung des heurigen Jahres mussten wir nicht lange nach einem Übungsobjekt suchen. Die Eigentümer eines zum Abriss stehenden Wohnhauses mitten am Anger in Kleinhöflein stellten uns dieses für die Übung zur Verfügung, mit der einzigen Auflage, es nicht „warm abzutragen“. Es durfte aber alles im Weg stehende zerstört werden.
Beim Eintreffen bot sich den Einsatzkräften folgendes Lagebild: Durch vermutliche Brandstiftung war der vordere Teil, in dem sich laut Übungsannahme noch eine bettlägerige Person in einem Bett befand (dargestellt durch eine lebensgroße Holzpuppe), stark verraucht. Im hinteren Wirtschaftsteil brannte Stroh und Holz unter ebenfalls starker Rauchentwicklung. Einsatzleiter Kommandant-Stv. Christopher Zeiner befahl nach kurzer Lageerkundung eine Menschenrettung mittels Atemschutzes und parallel den Aufbau von zwei Löschleitungen, um beim Wirtschaftsteil ein Übergreifen des Brandes auf den Dachstuhl zu verhindern. Das Löschwasser konnte direkt vom Hydranten vor dem Nachbarhaus entnommen werden. Der Atemschutztrupp musste sich durch Einschlagen der Eingangstür-Scheibe erst den Weg in das Objekt bahnen, konnte die vermisste Person dann aber in kürzester Zeit aus dem tiefschwarz verrauchten Wohngebäude retten. Danach bekämpfte der Atemschutztrupp mittels Innenangriff den Brand im Wirtschaftsteil und schlug eine Scheibe des Nachbarraumes ein, wodurch der Brandherd in diesem Raum auch von außen durch die beiden Strahlrohre gelöscht werden konnte. Da sich die Entrauchung des Wirtschaftsteiles sehr schwierig gestaltete, wendete der Atemschutztrupp hydraulische Ventilation an, bei der durch einen Sprühstrahl aus dem Fenster der Brandrauch nach außen gesogen wurde. Abschließend räumte der Atemschutztrupp noch das Brandgut nach außen, um die restlichen Glutnester zu abzulöschen.
Wir danken Maximilian Lehr für die Ausarbeitung der Übung und Martin Strohmayer für die Unterstützung bei der Umsetzung. Unser großer Dank gilt außerdem Klara Siller, die nicht nur als „Passantin“ den Einsatzleiter beim Eintreffen über die vermisste Person informierte, sondern auch die nachfolgenden Fotos geschossen hat: